Sicherheit des Dateisystems
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PHP ist hinsichtlich der Berechtigungen auf Datei-
und Verzeichnisebene von den in den meisten Serversystemen implementierten
Sicherheitseinstellungen abhängig. Dies verleiht Ihnen Kontrolle darüber,
welche Dateien im Dateisystem gelesen werden dürfen. Es sollte
sichergestellt werden, dass alle öffentlich zugänglichen Dateien von allen
Benutzern, die Zugang zu diesem Dateisystem haben, gelesen werden können,
ohne die Sicherheit zu gefährden.
Da PHP entwickelt wurde, um Zugriffe auf das Dateisystem
auf Benutzebene zu erlauben, ist es natürlich auch möglich, ein
PHP-Skript zu schreiben, dass Ihnen erlaubt,
Systemdateien wie /etc/passwd zu lesen,
Ethernetverbindungen zu modifizieren, enorme Druckaufträge zu senden
etc. Dies hat offensichtliche Implikationen, indem Sie sicherstellen
müssen, dass alle von Ihnen zu lesenden bzw. zu schreibenden Dateien
auch die richtigen sind.
Stellen Sie sich folgendes Skript vor, in dem ein Benutzer zum Ausdruck
bringt, dass er eine Datei in seinem Heimatverzeichnis löschen möchte.
Es wird davon ausgegangen, dass ein PHP-Webinterface
regelmäßig für das Dateimanagement verwendet wird und dass der
Apache-Benutzer berechtigt ist, in seinem Heimatverzeichnis Dateien zu
löschen.
Beispiel #1 Schlechte Variablenprüfung führt zu....
<?php
// Löschen einer Datei aus dem Heimatverzeichnis des Users
$username = $_POST['user_submitted_name'];
$userfile = $_POST['user_submitted_filename'];
$homedir = "/home/$username";
unlink("$homedir/$userfile");
echo "Die Datei wurde gelöscht!";
?>
Da Benutzer- und Dateiname über ein Benutzerformular bereitgestellt werden,
kann jeder jemand anderes Benutzer- und Dateinamen übertragen und so
Dateien löschen, ohne über die entsprechnde Erlaubnis zu verfügen.
In diesem Fall empfiehlt es sich, eine andere Form der Authentifizierung zu
verwenden. Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn die übertragenen
Variablen
"../etc/"
und
"passwd"
beinhalten würden.
Der Code würde dann folgendermaßen aussehen:
Beispiel #2 ... Ein Angriff auf das Dateisystem
<?php
// Löscht eine Datei irgendwo auf der Festplatte, wo der Benutzer
// die nötigen Rechte besitzt. Wenn PHP root-Zugriff hat:
$username = $_POST['user_submitted_name']; // "../etc"
$userfile = $_POST['user_submitted_filename']; // "passwd"
$homedir = "/home/$username"; // "/home/../etc"
unlink("$homedir/$userfile"); // "/home/../etc/passwd"
echo "Die Datei wurde gelöscht!";?>
?>
Es gibt zwei wichtige Kriterien die Sie beachten sollten, um diese
Dinge zu vermeiden:
-
Erteilen Sie dem PHP Web-user (Binärdatei) nur eingeschränkte Rechte.
-
Prüfen Sie alle übertragenen Variablen.
Hier ist ein verbessertes Skript:
Beispiel #3 Etwas sicherere Prüfung des Dateinamens
<?php
// Löscht eine Datei von der Festplatte, auf die
// der PHP-Benutzer Zugriff hat.
$username = $_SERVER['REMOTE_USER']; // using an authentication mechanism
$userfile = basename($_POST['user_submitted_filename']);
$homedir = "/home/$username";
$filepath = "$homedir/$userfile";
if (file_exists($filepath) && unlink($filepath)) {
$logstring = "$filepath gelöscht\n";
} else {
$logstring = "$filepath konnte nicht gelöscht\n";
}
$fp = fopen("/home/logging/filedelete.log", "a");
fwrite($fp, $logstring);
fclose($fp);
echo htmlentities($logstring, ENT_QUOTES);
?>
Auch dies nicht ohne Schwachstellen. Wenn Ihr Authentifizierungssystem
Benutzern erlauben sollte, deren eigene Logins zu kreieren, und ein
Benutzer wählt den Login
"../etc/"
, ist das System
erneut angreifbar. Aus diesem Grund sollten Sie eventuell eine speziellere
Überprüfung durchführen
Beispiel #4 Sicherere Dateinamensprüfung
<?php
$username = $_SERVER['REMOTE_USER']; // Nutzung eines Authentifikationsmechanismus
$userfile = $_POST['user_submitted_filename'];
$homedir = "/home/$username";
$filepath = "$homedir/$userfile";
if (!ctype_alnum($username) || !preg_match('/^(?:[a-z0-9_-]|\.(?!\.))+$/iD', $userfile)) {
die("Ungültiger Benutzer- oder Dateiname");
}
// etc.
?>
Abhängig vom Betriebssystem gibt es eine große Anzahl Dateien, auf die Sie
achten sollten, inklusive Einträge für Geräte (/dev/
oder com1), Konfigurationsdateien (die Dateien in
/etc/ und die .ini
-Dateien),
allgemein bekannte Verzeichnisse (/home/,
My Documents) etc. Aus diesem Grund ist es für
gewöhnlich einfacher, eine Richtlinie zu erstellen, in der alles verboten
ist, was Sie nicht ausdrücklich erlauben.